Nieder- und Mittelwaldwirtschaft
als waldbauliche Alternative für den kleineren Privatwald in Mecklenburg Vorpommern
als waldbauliche Alternative für den kleineren Privatwald in Mecklenburg Vorpommern
Durch die Trockenperioden der letzten Jahre sind die Wälder in Deutschland geschwächt und zunehmend gefährdet. Im Hinblick auf den Klimawandel und den Biodiversitätsverlust ist es die wichtigste Aufgabe resiliente und angepasste Waldstrukturen zu schaffen. Es ist wichtig, dass alternative und wenig genutzte Baumarten (z.B. Schwarzpappel, Salweide, Zitterpappel, Baumhasel, Esskastanie) und alternative Bewirtschaftungsformen, wie die Nieder- und Mittelwaldwirtschaft erforscht werden, um gezielt - aber vielfältig - auf den Klimawandel und den Biodiversitätsverlust reagieren zu können.
Die Untersuchungen zum Mittelwald sind besonders interessant für den Kleinstprivatwald, denn hier kann der Mittelwald eine sinnvolle Alternative zum Hochwald darstellen. Besonders geeignet sind Flächen, die für eine finanziell sich selbsttragende Hochwaldbewirtschaftung innerhalb einer Waldbesitzergeneration zu klein sind und damit die Teilhabe an der Waldfläche einschränken. Dem entgegen steht die Möglichkeit der Mitgestaltung und regelmäßigen Teilhabe in Form von Erträgen (aus dem Holzverkauf) bei der Nieder- und Mittelwaldwirtschaft.
Im Nieder- und Mittelwald werden Wirtschaft und Naturschutz ideal miteinander verbunden. In diesem dynamischen System wird eine dauerhafte Strukturvielfalt aufgebaut und erhalten. Die Folge ist eine höhere Biodiversität im Vergleich zu herkömmlichen Bewirtschaftungsformen. Die ökologischen Vorteile bieten darüber hinaus auch ökonomische Vorteile, denn durch ökologische Stabilität wird auch ökonomische Stabilität gefördert.
Der kombinierte Nieder- und Mittelwald kann für die stete Brennholzgewinnung genutzt werden und gleichzeitig Stamm- und Bauholz in relativ kurzen Produktionszeiten generieren.
Um neue Erkenntnisse über den Nieder- und Mittelwald zu gewinnen, wurde in Mönkvitz im Jahr 2017 eine langfristige Versuchsfläche, zur Untersuchung dieser Waldformen angelegt. Eine zweite Fläche in Buschvitz folgte im Jahr 2020. In Zukunft sollen diese Flächen den jährlichen Brennholzbedarf der Privat-Eigentümer decken und nebenbei periodisch zusätzlich Stammholz, d.h. Bauholz in stärkerer Dimension liefern.
Zudem erfolgt in Kooperation mit der Hochschule für nachhaltige Entwicklung in Eberswalde, waldwachstumskundliche Grundlagenforschung. Es werden ertragskundliche Untersuchungen, Waldwachstumsmodellierungen, Stamm- und Jahrringanalysen sowie Biomasseuntersuchungen durchgeführt.
Eine besondere Bedeutung hat der bewirtschaftete Nieder- und Mittelwald hinsichtlich verschiedener Belange: